Die Munddusche ist zu gleichen Teilen sehr gut und sehr schlecht. Warum "sehr gut"? Sie reinigt mit genügend Druck hervorragend die Zähne und lässt sich prima bedienen. Warum "sehr schlecht"? Im Inneren existiert ein permanent unter Spannung stehendes 220 Volt-Netzteil, welches nach kurzer Zeit bei sehr vielen Anwendern kaputt geht. Auch bei mir war das Netzteil nach einem Jahr defekt. Morgens ging es noch, abends nicht mehr. Der Grund der vielen Ausfälle unklar, da es sich fast um ein ganz normales Netzteil handelt. Warum "fast"? Weil es aus Sicherheitsgründen komplett in einer Plastikschale eingegossen/eingeklebt ist. Ich nehme an, dass dadurch die Hitze nicht gut abgeführt werden kann, und es somit zu einem Hitzestau kommt, der auf lange Sicht das Netzteil ausfallen lässt. Das ist somit ein Konstruktionsproblem, welches andere Hersteller offenbar nicht haben. Sehr schade. Waterpik selbst äußerst sich trotz Nachfrage nicht zu diesem Problem. Was kann man also als Anwender machen, um dieses Problem zu entschärfen, wenn man trotzdem diese Munddusche, die an sich ja hervorragend funktioniert, benutzen möchte? Hier gibt es 3-4 Lösungsansätze, die ich im Folgenden vorstellen möchte. Vorschlag Nr. 1: Innerhalb der ersten zwei Jahre ist ein Geräteausfall überhaupt kein Problem, weil man ohne Probleme von Waterpik ein neues Gerät zugesendet bekommt. Man muss sich nicht an Amazon wenden, sondern es reicht eine Mail an den Waterpik-Support. Nach den ersten zwei Jahren: siehe Vorschlag Nr. 2 und Nr. 3. Vorschlag Nr. 2: Man benutzt das Netzteil erheblich weniger, als im Normalfall. Wenig genutzte elektrische Apparate halten oft länger als oft benutzte Apparate. Und wie geht das bei dieser Munddusche? Ganz einfach: Man schont das Netzteil, in dem man es nur nutzt, wenn man das Gerät tatsächlich benötigt. Das macht man folgendermaßen: Man zieht den Stecker aus der Steckdose bei Nichtgebrauch. So einfach ist das! Und warum?: Wenn man permanent (so wie von Waterpik vorgesehen) den Stecker in der Steckdose lässt, auch wenn die Munddusche nicht benutzt wird, dann steht das Netzteil den gesamten Tag unter Strom, d. h. unter Spannung. Grund dafür ist, dass die die Munddusche keinen mechanischen Schalter (wie früher üblich) besitzt, sondern einen (komfortablen) Platinentaster zum Ein- und Ausschalten. Dieser funktioniert aber natürlich nur, wenn die Platine auch permanent mit Strom versorgt wird. So ein Taster ist natürlich ganz toll zum Benutzen, aber wenn diese Konstruktionsidee dazu führt, dass das Netzteil andauernd die Grätsche macht, ist diese Idee schon wieder nicht so toll. Waterpik könnte mit diesem Tipp das Konstruktionsproblem also ohne Weiteres entschärfen, in dem statt des Platinenschalters einfach ein mechanischer Schalter eingebaut würde, der bei Nichtgebrauch das Netzteil vom Stromnetz entkoppelt. So einfach wäre das. Mal sehen, ob sie irgendwann selbst auf diese Idee kommen. Vorschlag Nr. 3: Dieser Vorschlag ist eine eigentlich nur eine Erweiterung von Vorschlag Nr. 2, um mehr Komfort zu erreichen. Man baut einfach einen mechanischen Lampenschalter im Kabel ein. Dann ist der Stromkreis ebenfalls unterbrochen, und das Netzteil steht nicht mehr unter Spannung. Diese Lösung ist für leicht fortgeschrittene Bastler, die nicht löten möchten, aber trotzdem einen elektrischen Kabelschalter einbauen können. Voraussetzung ist jedoch, dass dieser Schalter UNBEDINGT spritzwasserfest sein muss, d. h. er muss so gut wie möglich gekapselt sein. Ansonsten droht Korrosion der Kabelanschlüsse im Inneren des Schalters, da es im Badezimmer ja oft sehr feucht ist. Vorschlag Nr. 4: Die Munddusche wird intern auf 12 Volt umgerüstet, in dem man das interne Netzteil umgeht und direkt an ein Steckernetzteil in der Steckdose anschließt. Dieser Vorschlag wurde bereits vom Amazon-Rezensenten "Klaus B." erfolgreich umgesetzt, und ich habe es auch so gemacht. Man ersetzt also einfach das interne Netzteil (Out DC 12 V / 1,5 A) durch ein externes Steckernetzteil mit gleichen elektrischen Werten. Dazu muss natürlich das Gehäuse geöffnet werden, und die 12 Volt-Adern (rot/ schwarz) des internen Netzteils, welche zur Platine führen, zu einer Buchse im Gehäuse geführt werden, die natürlich ebenfalls noch eingebaut werden muss. Diese Lösung ist offensichtlich nur etwas für Leute, die mit einem Lötkolben umgehen können und Lust haben, sich an diese Reparatur zu wagen. Kosten insgesamt ca. 12-15 Euro (10 € für das neue Netzteil, Rest für Anschlussbuchse). Siehe meine Fotos. Ein Nachteil dieser Lösung ist das unförmige Steckernetzteil, welches nicht jeder in seinem Badezimmer haben möchte, und das auch mehr Platz wegnimmt als ein einfacher Stecker. Zudem sollte man darauf achten, dass das Netzteil weiß ist, da - ist ja klar - ein schwarzes Netzteil und ein schwarzes Kabel überhaupt nicht zum weißen Gerät passen und somit das Bad ein klein wenig "verschandeln". Fazit: Ich werde bei meinem Ersatzgerät, welches ich anstandslos von Waterpik erhalten habe, meinen Vorschlag Nr. 2 beherzigen. Ich vergesse zwar manchmal, den Stecker nach Gebrauch herauszuziehen, aber ich arbeite daran! ;-) Insofern schlage ich jedem Besitzer dieser Munddusche vor, dass er ebenfalls den Stecker nach Gebrauch herauszieht, damit sein Gerät möglichst lange hält. An sich war das ja früher auch üblich, als es noch keine Akku-Geräte (z. B. bei Elektrorasierern) gab. Nach Gebrauch hatte man das Gerät damals immer von der Steckdose getrennt; das war ganz normal. Auf diese Weise verringern wir zumindest ein ganz klein wenig den Elektroschrott auf diesem Planeten, und wer weiß, vielleicht liest ja auch Waterpik meinen Vorschlag mit dem mechanischen Schalter ... Thorsten