Dies ist bereits mein dritter Projektor von Optoma. Ich hatte den HD27e bereits bei einem Freund in Aktion erlebt, wusste also schon, was mich erwartet. Beeindruckt hatte mich vor allen Dingen das unaufdringliche Betriebsgeräusch des Optoma HD27e. Allerdings war das erste gelieferte Gerät defekt. Es erzeugte einen unerträglichen Pfeifton und das Gerät war alles andere als leise. Der zweite gelieferte Projektor war dann genau so, wie ich es erwartet hatte. Man hört den HD27e im Eco-Mode so gut wie gar nicht.
Der Projektor wurde unter der Decke in 3,7 Meter Abstand zur Projektionsfläche installiert und projiziert ein ca. 105 Zoll großes Bild auf eine Deluxx Advanced Leinwand, die in einigem Abstand von der Wand frei im Raum montiert ist. Deshalb stört auch der vom HD27e projizierte Lichtrahmen um das eigentlich Bild nicht, denn der geht an der Leinwand vorbei und verliert sich fast gänzlich im Dunkel dahinter. Der Rand ist sichtbar und bei Projektion direkt auf die Wand ist er sicher störend, denn er geht über eine eventuell vorhandene Maskierung hinaus. Tatsächlich wird im HD27e der neuere .47" DMD-Chip von TI verbaut. Im HD27 (ohne e!) war es lt. Spezifikation noch die .65"er Variante. Es existieren aber auch für dieses Modell Meldungen bezüglich des unschönen Randes. Ob es nun tatsächlich am eingebauten DMD Chip liegt, sei also einmal dahingestellt.
Nach dem Einschalten das erwartete Bild: Zu grelle Farben, zuviel Kontrast und Helligkeit. Ich habe im Wesentlichen die Settings meines alten Optoma DLP-Projektors übernommen. Nun sind die Farben angenehm natürlich und das Verhältnis von Kontrast und Helligkeit stimmt auch. Das sind die von mir gewählten Einstellungen:
Modus: Hell
Helligkeit: -4
Kontrast: -8
Bildschärfe: 13
Farbsättigung: 5
Farbton: -8
Gamma: Video
Brilliant Color: 10
Farbtemperatur: Kühl
Farbeinstellungen:
Rot: 2,0,-3
Grün: 0,0,-5
Blau: 0,0,-5
Zyan: -17,0,0
Gelb: -20,0,0
Magenta: 25,0,-3
Weiß: -3,0,5
RGB's: alle 0
Dynamic Black habe ich wegen des erhöhten Geräuschpegels abgeschaltet, der Schwarzwert des HD27e ist auch ohne diese Option völlig ausreichend. Außerdem sind mir bei eingeschalteten Dynamic Black bei extremen Wechsel von hellen zu dunklen Bildern (oder umgekehrt) unschöne Übergangseffekte aufgefallen. Die Anpassung an die geänderte Bildhelligkeit erfolgte offensichtlich zu langsam und es sah aus, als würde das Bild ein- bzw. ausgeblendet.
Bei sehr schnellen Bewegungen im Bild zieht der HD27e ein klein wenig nach. Das ist aber noch völlig im tolerierbaren Bereich.
Ansonsten macht der HD27e ein, auch bis in die Ecken der Projektion, knackig scharfes, absolut ruhiges Bild. Auch der Weißwert ist sehr gut. Toll, dass man bei diesem Gerät Weiß separat einstellen kann. In der Werkseinstellung im Modus "Vivid" oder "Hell" ist das Weiß so grell, dass es schon fast den Augen weh tut.
Die Symmetrie und Konvergenz des Bildes sind ebenfalls gut. Die Linien des Testbildes sind nahezu parallel zu den Bildrändern und die dünnen Linien spleißen nicht auseinander und zeigen auch sonst keine farbigen Abweichungen.
RBE (Regenbogeneffekt) nehme ich persönlich nicht wahr. RBE gibt es sicherlich systembedingt bei allen DLP-Projektoren, aber ich kann den Effekt wirklich nicht beschreiben.
Und dann das erste Mal 3D in Full-HD. Das Bild, dass der HD27e im Verbund mit meinen, bereits für den alten Projektor benutzten Hi-Shock DLP Pro Brillen darstellt, ist einfach nur fantastisch. Die 3D-Effekte sind meinem Eindruck nach besser als die im Kino oder zumindest ebenbürtig. Das ist wirklich ein tolles Erlebnis.
Fazit: Der Optoma HD27e ist ein sehr guter Projektor für den Einstieg in den Heimkinobereich. Das Verhältnis Preis/Leistung stimmt.
Ich habe eine Menge Rezensionen zu ganz unterschiedlichen Projektoren gelesen und musste oft mit dem Kopf schütteln. Wenn man sich einen Projektor kauft, dann sollte man sich vorher Gedanken machen über Einsatzgebiet und Aufstellungsort. Stattdessen werden Eigenschaften schlecht bewertet, die eigentlich aus den angegebenen technischen Daten des Geräts schon vor dem Kauf offensichtlich sind. Einige Beispiele:
- Zu laut
Das Empfinden ist zwar subjektiv, aber die Projektoren in dieser Preisklasse haben nun einmal alle um die 30dB Betriebsgeräusch. Man sollte sich also bewusst sein, dass das eben nicht geräuschlos ist!
- Schlechte, grelle, matschige Farben. Zu hell oder zu dunkel
Das trifft oft zu, wenn man den Projektor das erste Mal einschaltet. Die Werkseinstellungen sind häufig alles andere als optimal. Die Farben sind oft grell bonbonfarben und das Bild insgesamt zu hell. Das alles kann man aber bei den meisten Geräten einstellen (lassen). Auch ein Farbstich lässt sich korrigieren.
- Projiziertes Bild zu klein/groß, zu kleiner Zoom
Ich kann die Meckerei nicht verstehen, denn der für die Projektion notwendigen Abstand des Beamers lässt sich aus dem in den technischen Daten angegebenen Projektionsverhältnis einfach errechnen: Die gewünschte Breite der Projektionsfläche mal Projektionsverhältnis ergibt den Abstand des Projektors zur Projektionsfläche oder anders: die Entfernung durch Projektionsverhältnis ergibt die Breite des projizierten Bildes. Passt das Ergebnis nicht zum Aufstellungsort, muss man sich nach einen Beamer mit einem kleineren/größeren Projektionsverhältnis umsehen. Allerdings ist bei vielen Angeboten unverständlicherweise das Projektionsverhältnis gar nicht angegeben. Man sollte sich dann unbedingt aus anderen Quellen im Netz darüber informieren.
- Bild horizontal verzerrt
Hat man nicht die Möglichkeit den Projektor mittig zur Projektionsfläche aufzustellen, dann kann man sich kein Gerät kaufen, das weder über horizontale Trapezkorrektur noch horizontales Lensshift verfügt. Für diese Funktionen muss man aber ganz schön tief in die Tasche greifen, obwohl man sie normalerweise nach einmaliger Einrichtung des Projektors nicht mehr braucht. Daher ist es durchaus nachvollziehbar, dass die günstigeren Projektoren aus Kostengründen nicht über diese Funktionen verfügen und eine entsprechend mittige Positionierung des Gerätes voraussetzen.
- Schlechter Ton
Die Audio-Ausstattung der meisten Projektoren kann man eigentlich nur als rudimentär bezeichnen. Mein alter Beamer hatte 2 Watt Ausgangsleistung. Der Lautsprecher des Gerätes hatte die Größe einer Zwei-Euro-Münze. Völlig klar, dass der Ton schlecht ist. Im Heimkino würde man den Ton sowieso nicht über den Beamer ausgeben, sondern über einen AV-Receiver oder eine Soundbar. Wer den Ton über den Beamer ausgeben möchte, z.B. bei Präsentationen, sollte dann auch auf die Audioausstattung des Gerätes achten. Alles unter 10 Watt Ausgangsleistung kann man getrost vergessen. In diesem Falle wäre ggf. der Anschluss eines externen kompakten Aktiv-Lautsprechers eine Alternative.
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